Mit Frieden, Freundschaft und Völkerverständigung kommt man weiter als bis zum Soldatenfriedhof.

Panoramamuseum zur Schlacht von Stalingrad

Kein anderes Ereignis hat für die Menschen der Sowjetunion den 2. WK so geprägt, wie die Schlacht um Stalingrad. Es war nicht weniger als die entscheidende Schlacht, die die Wende im Krieg einleitete. Von hier an gab es für die Deutschen keine wesentlichen Erfolge mehr. 

Die Geschichte ist bekannt und Uwe hatte sich selbstverständlich vorgenommen, dieses Museum zu besuchen. Er hat natürlich auch Neues erfahren, aber wesentlich war seine Bemerkung: „Was für ein Wahnsinn! Und die heutige Deutsche Regierung hat das nicht begriffen.“

Ich kann dem nichts hinzufügen. Was man hier sieht, ist Geschichtsunterricht Europas, nicht weniger. Auch Uwe fragte sich, wie die „Russen“ nach alledem so menschlich zu uns Deutschen sein können. Ich lasse die Frage offen. Viele einfache Antworten habe ich schon gehört. Aber jeder darf sich diese Frage auch selbst stellen. 

Es wird oft darüber schwadroniert, ob wir nicht mit dem sogenannten „Täterkult“ der Deutschen aufhören sollten. Hier in Russland findet man genau auf diese Frage die Antwort. Es geht überhaupt nicht darum, die ewigen Täter zu sein. Es geht darum, dass wir Deutsche eine besondere Verantwortung für diese Geschichte haben, mit dem Ziel, dass der Schwur von Buchenwald „niemals Wieder“ in seinem Wortsinne umgesetzt wird. Und Lieferungen von Panzern und Waffen erfüllen gerade diese Verantwortung nicht, egal wohin auf dieser Welt. Es gäbe zu diesem Thema noch viel zu schreiben und noch viel mehr zu reden. Uwe und ich können nur ein Mosaikstein sein, so dass dieses Thema im Gespräch bleibt. Auch deshalb sind wir hier. 

Viele Bilder und Gegenstände im Museum geben ein stummes Zeugnis über die unglaublichen Kriegshandlungen. 

Die Mühle, Die tanzenden Kinder.
Die deutschen gehen in die Gefangenschaft
Мамаев курган

Ja, es ist monumental. Und damit entspricht es noch nicht einmal dem Ausmaß des größten Verbrechens des 20. Jahrhunderts. Heute wissen wir, dass dieses Werk nicht nur das Werk der deutschen Faschisten war, sondern vielmehr ein Gemeinschaftswerk des imperialen Westens gegen Russland mit einer sehr klaren strategischen Zielsetzung. Die Spaltung Russlands von Deutschland. Das Ziel wurde nicht aufgegeben und wir erleben aktuell seine Fortsetzung.

Die Geschichte des Denkmals ist klar erzählt und birgt so einige Superlative in sich. Und das ist wirklich gut so. Uwe hat sich zu unserem „Schnellbesuch“ am Sonntag unter widrigen Bedingungen schon geäußert.

Unsere Dolmetscherin Tatjana hat uns die wesentlichen Informationen zum Denkmal gegeben. Wir haben sie auch zu ihrer persönlichen Meinung gefragt. Und sie hat uns auch geantwortet. Am Freitag werden wir mit ihr im Restaurant darüber sprechen. Vorweg, Uwe wollte alles ganz genau wissen.

Es ist eine moralische Pflicht, bei einem Besuch in Wolgograd dieses Denkmal zu besuchen. Die harten Tatsachen findet man im Internet. 

Hoffnung

Mein wichtigstes Bild an diesem Tag. Junge Menschen erklären der Jugend die Geschichte. Hier wurde offensichtlich vieles in der Bildung richtig gemacht. 

Am Abend konnten wir die kulinarischen Kostbarkeiten im Restaurant „РЕКА“ genießen. Dieses Restaurant ist nicht zu übersehen und man sollte einen Tisch bestellen, wenn man hier einkehren möchte. 

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