Abfahrt in ein Abenteuer
Am 23.10.2023 ist es nun soweit. Uwe kommt mit dem Zug aus Greifswald nach Bernau (nicht ohne seine Kilometerbilanz mit der Fahrt im „Schlafwagen“ aufzuwerten) und wir fahren gemeinsam, nachdem wir das Auto beladen haben, in Richtung Warschau. Die Streckenaufteilung ist eine praktische Frage, denn 3000 km bedeuten, daß man angestrengt fahren muß. Wir hatten uns vorgenommen, keine Gewaltfahrt zu veranstalten. Das bedeutet also Planung. Nicht nur, daß man irgendwie zu einer brauchbaren Zeit an einem Hotel ankommt, sondern die Fahrstrecke von ca. 900 km pro Tag muß auch irgendwie geschafft werden. Das ist natürlich nicht immer auf den Punkt einzuhalten, aber man hat einen Plan, womit es sich einfach besser anfühlt.
Es zeigte sich, dass die Autobahn in Polen in einem außerordentlich guten Zustand ist.
Auch ein lobendes Wort zu den Raststätten oder besser Tankstellen in Polen soll nicht fehlen. Auf der Suche nach einer Toilettenabzocke wie bei Sanifair in Deutschland wird man hier erfolglos bleiben, denn in Polen sowie in vielen anderen Ländern Europas sind die Toiletten vom Betreiber einer Einrichtung mitfinanziert. Ich hatte das schon an anderer Stelle berichtet und es bleibt auch bei dieser Reise dabei, die Toiletten sind gepflegt und sauber.
Man bekommt auch in den Raststätten in Polen preiswertes und gutes Essen. Ich empfehle „Bigos“ und „Zurek“ an den Raststätten von Orlen. (Nein, ich habe keinen Werbevertrag)
Wir entschieden uns, bis zu der schönen und berühmten polnischen Stadt Suwalki zu fahren. Diese Stadt ist der Namensgeber des 1992 bedeutend gewordenen Suwalki-Korridors. Die Informationen dazu gibt es im Internet. Wichtig ist, daß auch bei dieser Gelegenheit gesagt werden muß, daß Verträge mindestens zwei Vertragsparteien haben, welche die Bedingungen zu erfüllen haben. Ich schreibe das deshalb, weil gerade die aktuelle Situation und somit unsere lange Anreise auf die Auflösung der Sowjetunion zurückgeht. Sodaß der „Suwalkikorridor“ erforderlich wurde. Heute betrachtet man die Landbrücke zwischen Kaliningrad und Weißrussland im Westen als „strategisches Risiko“. Wer es genauer wissen will, kommt nicht umhin nachzulesen.
Überrascht hat uns das exklusive Hotel „Loft 1868“, in dem wir für 76 € ein Doppelzimmer nutzten. Man erwartete uns in der Nacht um 2:30 Uhr.

Die Strecke durch Litauen ist relativ anstrengend und man kommt nur schlecht voran.
Da man in Deutschland von den Reisenden so gut wie keine Erfahrungsberichte erhält, hatte ich einen Kontrolltermin in Estland gebucht, jedoch vorher den Übergang in Lettland Grebnovo ansehen wollen, um einzuschätzen, wie der Ablauf dort ist. Für den Fall, daß dieser Übergang wenig genutzt ist, wollten wir dann gleich hier in Russland einreisen um Weg und Zeit zu sparen.
Wenn man weiter in Richtung Moskau fahren möchte bedeutet der Übergang Luhamaa eine Streckenverlängerung von etwa 200 km. Das wollten wir sparen. Die Strecke haben wir gespart, Zeit leider nicht.