Am Mittwoch stand die Besichtigung de Heimatmuseums in Wolgograd auf dem Programm. Larisa hatte uns für diesen Besuch eine Dolmetscherin bestellt, die uns durch das Museum begleiten sollte. Wir konnten mit Natalja nicht nur über Themen des Museums sprechen, auch sonst erfuhren wir Dinge, die sie uns aus dem Blickwinkel ihrer Lebenserfahrungen mit Deutschland und Russland erzählten konnte.
Das Kaffe befindet sich im Zentrum der Stadt, an der Allee der Helden. Man kann es nicht verfehlen. Wie überall in Russland, wird man auch hier sehr gute Konditorprodukte und einen hervorragenden Kaffee.

Danach beschäftigten wir uns mit den Einkaufsmöglichkeiten und waren überrascht vom Angebot.
Wolgograd ist eine Millionen Stadt und bietet seinen Bewohnern alle Einkaufsmöglichkeiten. Es scheint an nichts zu mangeln. Die von uns gemachten Fotos sind echt und vermitteln einen Eindruck vom Warenangebot.
Wie schon an anderer Stelle geschrieben, der einfache Kunde spürt von den Sanktionen des Westens wenig. Zu den Dienstleistungsverträgen für Anlagen zur Infrastruktur können wir nichts sagen, nur soviel, daß diese Anlagen funktionieren.
Auch die Ersatzteilfrage zu Fahrzeugen und Induriegütern scheint irgendwie beantwortet auch wir nicht wissen wie genau das abläuft. Das Ziel, der russischen Wirtschaft Schwierigkeiten zu bereiten um damit die Bürger gegen die Regierung zu motivieren, wird sichtbar nicht erreicht.
Wir haben überall eine rege Bautätigkeit verspürt. Ohne großes Aufheben wurde über Nacht eine Straße abgefräst und in der folgenden Nacht eine neuer Straßenbelag aufgebracht. Wir waren erstaunt über die Möglichkeiten und auch ein wenig neidisch, daß in Deutschland dies Sanierungsgeschwindigkeit niemals erreicht wird, obwohl wir es dringend bräuchten.
Im Verlaufe unserer Reise erfuhren wir, daß der Mindestlohn in Russland auf über 19 000 Rubel festgesetzt wurde. Das ist nicht viel, wenn man den offiziellen Wechselkurs zum Euro betrachtet. Jedoch ist die Richtung richtig.
Wenn auf die Kaufkraft und die Preise blickt, dann kommt uns der Gedanke, daß der Rubel zu etwa 50 % unterbewertet ist.
Auch wird darüber nachgedacht, Frauen unter 25 Jahren ein zusätzlichen Betrag, neben dem Mutterschaftskapital, zu zahlen, wenn sie ein Kind bekommen. In der Staatsduma wird darüber beraten, an Universitäten „wieder“ Kindergärten einzurichten.
Die Lebenshaltungskosten werden auch in Russland in ihrer Gesamtheit zu betrachten sein. Die Energiekosten spielen auch hier keine geringe Rolle. Hier profitieren die Bürger vom Rohstoffreichtum des Landes.
Man hat in Russland sicher die Probleme der Gesellschaft erkannt und versucht dagegen zu steuern. Ein Vergleich mit Deutschland erspare ich mir an dieser Stelle.