Ein Tag zum Einkaufen und Stadtbummel
Nach dem wir nun viele Sehenswürdigkeiten des Oblast Kaliningrad, als westlichster Teil Russlands, besichtigt, muß auch Zeit bleiben um den „Markt“ kennenzulernen.
Kaliningrad ist eine Sonderwirtschaftszone in Russland und hier gelten besondere Bestimmungen im Steuerrecht für Unternehmen. Die Tatsache, daß die Exklave relativ gut erreichbar für die Europäer ist, macht Kaliningrad sehr interessant auch für Deutsche. Die Anreise ist relativ unkompliziert und die Weiterreise in Kernland ist über die russische Staatsbahn und die Fluglinien der Aeroflot gut und preiswert möglich.
Die historischen Hintergründe der Entwicklung Kaliningrads sind allgemein zugänglich. Das Thema „Flucht, Front und Vertreibung“(Arno Surminski) ist durch die Betroffenen ausführlich in der Literatur illustriert. Auch die Verantwortlichkeiten für all diese Geschichten. Auffallend für mich ist, daß die Russen mit ihrer eigenen Geschichten sehr offen umgehen, auch wenn es Themen gibt, die in der russischen Gesellschaft ungern angesprochen werden. Eine Umdeutung der historischen Tatsachen findet hier jedenfalls nicht statt. Ich habe schon an anderer Stelle darüber geschrieben.
Das gilt auch ganz besonders für Kaliningrad.
Im nächsten Jahr finden aufwendige Veranstaltungen zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant statt. Deutsche Vereine arbeiten bei der Vorbereitung mit. Hier wird sehr genau auf die Geburtsstadt „Königsberg“ Bezug genommen. Auch werden die historischen Bauten und auch die Lebensweise der Deutschen auf dem Gebiet Ostpreußens gerade nicht vergessen. Selbst die Namen von Orten, Gebäuden und Straßen spiegeln die deutsche Vorgeschichte wieder. Überwiegend jedoch haben die Orte und Straßen allerdings russische Namen und Bezüge nach 1947 erhalten.
Zum Einkaufen kann man nur sagen, es gibt alles was das Herz begehrt. Die Einkaufszentren sind sehr gut besucht und das Angebot ist außerordentlich umfangreich. Von Sanktionen keine Spur, und das ist gut so.
Ich versuche regelmäßig Kleinigkeiten des persönlichen Bedarf und natürlich Mitbringsel in Russland einzukaufen. Das schadet der deutschen Volkswirtschaft wohl nicht. 🙂