Sonnenaufgang vorm Hotelzimmer
Jalta

Am Morgen waren wir erst einmal mit der Orientierung beschäftigt. Dazu eignet sich ein gutes Frühstück, das wir in unserem Hotel auch genießen konnten.
Spannend für uns war, dass der Eingang in der 3. Etage des Hauses ist. Unser Zimmer befand sich in der 2. Etage. Wie oft wir die Treppe nach oben anstatt nach unten gingen, haben wir nicht mehr gezählt. Kleinigkeit! Da Jalta an Bergen liegt ist das normal, für uns etwas ungewohnt. 

Der Plan war, am ersten Tag auf den Spuren der „Großen Drei“, ganz im tieferen Sinne unserer Reise, zu wandeln. Das Ziel an sich war nicht schwer zu finden. Die Fahrt dorthin war mit Unerwartetem geschmückt.

Dei Hotelkatze erinnert mich an unsere Fussel zu Hause in Bernau. 

Doch vor den historischen Themen wollten wir uns mit Jalta selbst beschäftigen. Enge Gassen erfordern schon die volle Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer. 

Mit einem deutschen Kennzeichen auf der Krim fällt man in diesen Tagen schon auf, so dass uns ein freundlicher Einwohner den Weg durch die „Hintertür“ zum Livadia-Park zeigte. Bei der Gelegenheit erklärte er uns auch, dass der Lorber im Park von guter Qualität sei. Ein wenig Konversation und ein Foto, dann ging es weiter in den  Park. 

Der Park ist sehr gepflegt und es ist eine Freude, bei schönen Wetter dort spazieren zu gehen. Die Einwohner wissen das zu schätzen.

Natürlich haben wir die „großen Drei“ gefunden. Wir haben uns in dem Museum eine Führung gekauft, die uns weitere Einblicke in die Konferenz von Jalta, aber auch zu der gesamten Anlage vermittelte. Die Geschichtsbücher sind voll von diesen Vorgängen. Für uns bemerkenswert sind die Bezüge zur heutigen Zeit. Fragen zu den einzelnen Personen, insbesondere zur Rolle Churchills, rücken hier wieder in den Vordergrund.

Wenn man bedenkt, welche Vereinbarungen auf dieser Konferenz getroffen wurden, und wie sich Europa heute verändert hat, kann ein vernünftiger Mensch nicht umhin, die Positionen des heutigen Westens ernsthaft zu hinterfragen. 

Heute kennen wir viele Details zur Vorgeschichte des 2. Weltkrieges. Angesichts dessen ist die Beteiligung Großbritanniens an dieser Konferenz unter kritischem Licht zu betrachten. 

Die Führung durch die sehr gepflegten Gebäude war eine interessante Bereicherung. 

Am 7.11. war ein Ausflug in die schöne Umgebung geplant. Es ist ein traumhaftes Wetter und die Temperatur ist mit 26 Grad mehr als angemessen für eine solche Aktion. 

Wir wollten auf eine erhabene Position, um einen Blick in das Tal zu erlangen. Ein nahegelegener Wasserfall sollte der Ausgangspunkt für eine kleine Wanderung sein. 

Man nimmt die Pflege der Natur hier offensichtlich sehr ernst. Der Wachmann erklärte uns, daß wir kostenfrei den Wasserfall besuchen können, wenn wir den einen entsprechenden Pass auf der Webseite erworben hätten. Nach der Ansicht unser deutschen Pässe stellte er seine Erklärungen auch sofort ein und hatte und den Preis.  Wir bezahlten dann einen Eintritt mit dem Hinweis, dass dieser für das gesamte Gebiet gelte und im Fall einer Kontrolle vorzuzeigen wäre. Wir empfanden das als vernünftig und zahlten gern die wenigen Rubelchen für die Wanderung. 

Natürlich fällt man mit einem deutschen Auto auf und immer wieder gibt es die Frage wo wir den herkommen. 

Auch wenn das Wasser in dieser Jahreszeit nur tröpfelte, war die Wanderung doch eine gute Abwechslung.

Zurück in der Zivilisation, stellten wir das Auto ab und liefen noch einmal in das Zentrum. Es herrschte reges Treiben und wir nahmen uns ein Bierchen.

Irgendwann heißt es Abschied nehmen, hatten wir doch noch viel vor. Insgesamt können wir sehr gut verstehen, warum die Krim ein so sehr begehrter Urlaubsort, und nicht nur das, ist. Wir konnten sehen, daß Russland viel investiert und modernisiert. Wir bereuen diesen Teil der Reise nicht

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Татьяна Коннова

    Дорогие Торстен и Уве! Не могу удержаться от комментария по поводу Вашего путешествия в Крым! Я снова в восхищении от Вашей любознательности и смелости! Жаль, что я не знала о Вашем плане посетить Ялту в рамках этой поездки: дело в том, что я обожаю Ялту и ее окрестности и могла бы порекомендовать Вам очень интересные и зрелищные места – такие как Воронцовский Дворец (16 км от Ялты) или Парк Айвазовского, опять же знаменитое „Ласточкино гнездо“ – визитная карточка Ялты. По-хорошему Вам завидую – фото и Ваш рассказ пробуждают приятные воспоминания и надежду на то, что снова получится там побывать. Вы – классные путешественники! Удачи Вам!

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    Lieber Torsten und Uwe! Ich kann nicht widerstehen, Ihre Reise auf die Krim zu kommentieren! Ich freue mich wieder über Ihre Neugier und Ihren Mut! Es ist schade, dass ich nichts von Ihrem Plan wusste, Jalta als Teil dieser Reise zu besuchen: Tatsache ist, dass ich Jalta und seine Umgebung verehre und Ihnen sehr interessante und spektakuläre Orte empfehlen könnte – wie den Vorontsov-Palast (16 km von Jalta entfernt) oder den Aivazovsky-Park, wieder das berühmte „Schlbernest“ – eine Visitenkarte von Jalta. Ich beneide dich auf eine gute Art und Weise – das Foto und deine Geschichte wecken angenehme Erinnerungen und hoffe, dass du wieder dorthin gehen kannst. Ihr seid großartige Reisende! Viel Glück für dich!

    1. t.rexin@mail.ru

      Erlich gesagt, wussten wir bis Krasnodar selbst nicht, daß wir nach Jalta fahren. Es gab aus dem familiären Umfeld doch sorgenvolle Fragen und Bemerkungen. Die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt. Wir dachten uns, wenn wir es jetzt nicht machen, lassen wir uns von den Ereignissen treiben. Da wir selbstbestimmt sind, war es für uns ein besonderes Anliegen, die Brücke von Kertsch, als ein großartiges Bauprojekt Russlands zu sehen und zu befahren. Sie wissen, daß wir ein großen Interesse an der europäischen Geschichte haben und dazu beitragen wollen, diese erlebbar zu machen. Uwe sagte spontan, die Konferenz von Jalta ist ein einschneidendes Ereignis, da müssen wir also unbedingt hin. Um Zustimmung brauchte er nicht zu werben. Nun, es waren in unserem Reiseplan nur zwei Tage zu Verfügung und wir wissen, daß wir wieder kommen werden. Dann mit Ihrer Anleitung und Einweisung.

      Dennoch, wir haben auch diesmal viel neues erfahren und können heutige Geschehnisse besser einordnen.
      Was mich wirklich in Erstaunen versetzte, war eine Bemerkung einer Mitarbeiterin des Hotels. In dem Gespräch zu aktuellen Lage sagte sie, daß viele Gäste aus Kiev kämen. Das war für mich sehr verwunderlich, da mit der Reiseweg nicht klar ist.

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